St. Anna und
St. Sebastian Kirche
in Herzogau

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9.30 Uhr Eucharistiefeier
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Kurzbeschreibung

Das der überschäumende Barockstil auch in unserer Gegend gute Aufnahme fand, sieht man an der Bergkirche in Herzogau.
Über dem Eingang nennt eine Inschrift das Jahr 1787 als den Baubeginn der Kirche. Die Ausstattung im Inneren der Kirche hat sich aus dieser Zeit erhalten, so die drei Barockaltäre aus Handarbeit.

Den anmutigen Hochaltar schmückt ein Bild des Hl. Sebastian am Marterpfahl, darüber die heilige Anna mit ihrem Kind Maria, links am Hochaltar der heilige Josef, rechts Zacharias mit der Buchrolle. Am linken Seitenaltar mit der Darstellung Jesu im Tempel stehen die Figuren Jesus an der Geiselsäule und St. Wendelin. Am rechten Seitenaltar mit dem Bild des Erzengels Michael sind die Statuen des heiligen Johannes von Nepomuk und der schmerzhaften Gottesmutter. Ein besonderes Kleinod ist das buntbemalte Holzrelief der Krönung Mariens am Chorbogen. Sehenswert sind auch die beiden Grabsteine der Stifterfamilie der Kirche: des Freiherrn J. F. von Voith an der linken Wand, gegenüber der Stein seiner Frau Renata.

Chronik

9.9.1786
Bau der Kirche
Neuen Auftrieb erhielt das religiöse Leben in Herzogau, als Baron Ferdinand am 9. September 1786 die gnädigste Bewilligung erhielt, eine Kirche und eine Schule zu erbauen und ein Schulbenefizium zu errichten.
Papst Pius VI. verlieh der neu erbauten Kirche in Herzogau am 28. April 1790 das St. Anna Ablass-Privilegium. Bischof Josef Konrad von Freising und Regensburg beauftragte am 28.07.1791 den Stadtpfarrer von Waldmünchen, Simon Georg Leiß, die Kirche in Herzogau einzuweihen, wozu ihm das aqua gregoriana übersandt wurde. Gleichzeitig wurde gestattet, dass Josef Ferdinand und alle von dessen Familie und die Nachkommen, wie auch die Benefiziaten, in dortiger Kirche oder in einer herzurichtenden Gruft ohne mindesten Nachteil der pfarrlichen Rechte begraben werden mögen. Jedoch wird ausdrücklich verboten, einen "Freydhof" zu errichten.
Das Kurat
Das Benefizium Herzogau
blieb vom Jahre 1886 bis 1921 somit 35 Jahre unbesetzt. In diesem Zeitraum wurden die Herzogauer von den Waldmünchner „Geistlichen" Seelsorger versorgt. Nach dem ersten Weltkrieg unternahm im Jahre 1919 Fiedeikomißbesitzer Carl Freiherr von Voithenberg Schritte zur Errichtung eines Kurat-Benefiziums. Seine Bestrebungen stießen auf heftigen Widerstand des Stadtpfarrers Lehner und auch des Stadtrates von Waldmünchen. Zum Herzogauer "Kirchensprengel" sollte nur Lengau zugewiesen werden, Unterhütte und Althütte sollten bei Waldmünchen bleiben. Durch Stiftungsbrief vom 25. Januar 1921, mit Ergänzungen und Nachträgen vom 18. u. 22. März 1921, errichtete Carl Freiherr von Voithenberg ein Kurat - Benefizium und eine Kirchenstiftung, welche durch Entschließung des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 05. Juni 1921 genehmigt wurden. Durch die gleiche Entschließung wurde auch die Kuratie-Kirchenstiftung Herzogau genehmigt. Das in der Familie des Stifters fortgeerbte Präsentationsrecht blieb bestehen.
Beschreibung der Kirche
Die Kirche hat in ihrem über 200 jährigen Bestehen mehrere geringfügige Änderungen erfahren. Der sich ändernde "Zeitgeist" ist an der Kirche in Herzogau fast spurlos vorübergegangen. Obwohl sich das "Äußere" und "Innere" gewandelt haben, sind Baumasse, der Grundriss und die Gesamterscheinung der Kirche nahezu unverändert geblieben. Der Bau, der eine meterdicke Außenmauer aufweist, hat eine Breite von ca. 10 Meter, eine Gesamtlänge von ca. 21,5 Meter und eine Firsthöhe von ca. 14 Meter, mit Dachreiter (= aufgesetzter Glockenturm) eine Höhe von ca. 20 Meter. Aus dem Grundriss ist ersichtlich, dass der Hauptbau (Langhaus) im Bereich von Chor und Sakristeien seitlich um je ca. 0,5 Meter erweitert, während die Stirnseite durch die Apsis oder Apside (Altarnische mit halbrunder oder halbviereckiger Grundfläche) in einer tetraedischen Form endet. Die Kirche ist streng geostet, d. h. der Altarraum der Kirche zeigt genau nach Osten. Heutzutage weicht man sehr häufig von dieser früher grundsätzlich üblichen Richtung ab.
Außen
Das Bruchsteinmauerwerk, teilweise in Ziegeln ergänzt, ist mit ortsüblichem Außenputz versehen. Der untere Bereich von ca. 2 Meter wurde während der letzten Instandsetzungsphase durch einen Sanierputz ersetzt. Ebenso entfernte man die völlig unpassende und störende Asbest-Zement- Verkleidung des Giebels und versah diesen im unteren Teil wieder mit Putz und das Giebeldreieck mit der ursprünglichen Holzschindel-Verkleidung. Die Dachhaut des Hauptbaues besteht aus Anthrazitfarbenen Kunstschiefer, während der Dachreiter (Glockenturm) in achteckiger Form mit Kupferblech verkleidet ist. Farblich ist die Kirche im typischen Kirchengelb gefasst, während die Fensterfaschen (Umrahmungen) in gebrochenem Weiß abgesetzt sind. Im Jahre 2002 wurde unter dem 1. Fenster rechts eine Info-Tafel aus Solnhofener Marmor eingelassen, auf der sämtliche Schul- und Kuratbenefiziaten mit Amtsdaten vermerkt sind. Über der zweiflügligen Eingangstüre ist eine Tafel eingesetzt, die man auch als Grundsteintafel bezeichnen könnte.
Innen
Betreten wir die Kirche, so finden wir zu beiden Seiten kleine Weihwasserkessel aus Granit. Links führt die Stiege nach oben zur Chor-Empore. Die Chorbrüstung ist mehrfach geschweift und weist die gleiche Linienführung wie die Granitstufe beim Speisegitter auf. Getragen wird die Chor- Empore durch die Außenwände und zwei konische, profilierte Granitsäulen.
Taufbecken
Das Taufbecken, das sich früher unter der Stiege zur Empore befand, steht jetzt vorne rechts in der halbrunden Nische, in der früher der halboffene Beichtstuhl integriert war. Auf dem Deckel des Taufbeckens wurde im Rahmen der Generalsanierung die Szene „Taufe am Jordan" inprose angebracht. Eine Gedenktafel mit Bildern der im zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten von Herzogau und Lengau hing in den ersten Nachkriegsjahren ebenfalls unter der Empore. Diese Tafel wurde entfernt und ist auf der Empore über der linken Sakristei eingelagert.
Grabtafeln
Die Epitaphe der Kirchenstifter sind links und rechts in die Pilaster eingebaut. Sie sind Zeugen für die ausgezeichnete handwerkliche Arbeit der damaligen Zeit und weisen die gleichen Quastenornamente wie der Hochaltar auf. Sie sind aus Solnhofener Stein gefertigt und im Empirestil gestaltet.
Die Kanzel
Sie befindet sich wie in den meisten Kirchen gegenüber der Kreuzgruppe. Bedingt durch die Lage des Pilastetgesimses, ist leider der Deckel der Kanzel so hoch angeordnet, dass einerseits die akustische Wirkung verloren geht, andererseits die Einheit zwischen Kanzelkorb, Rückwand und Deckel nicht harmoniert. Die Bekrönung des Deckels war früher wesentlich reicher wie auf dem Bild um bzw. vor 1930 zu sehen ist. Die beiden Engel sind bei der letzten Instandsetzung 1981/82 wieder aufgesetzt worden.
Die Krönung Mariens
Oben im Chorbogen hängt unter der Schiffsdecke eine plastische Gruppe, die "Krönung Mariens". Der Gesamtumfang beträgt ca. 0,5 Meter. Die plastische Gruftgruppe ist kunsthistorisch und kunsthandwerklich das Beste in St. Anna. Theologisch wird durch die Krönung Mariens durch die göttliche Dreieinigkeit, sie in eine höhere fast himmlische Position versetzt. In vielen anderen Kirchen ist an der Stelle in der Regel eine Rosenkranzmadonna installiert.
Der Hochaltar
Der Hochaltar fügt sich sehr gut zwischen die Chorfenster der Apsis ein. Er weist wie die beiden Seitenaltäre kleine klassizistische Elemente auf. Die flankierenden Säulen sind eigentlich funktionslos. Sie laufen in Voluten aus, der "Auszug" ist wieder quadratisch geworden. Die beiden Altarbilder, früher unten das größere des St. Sebastian, oben das der Mutter Anna, zeigen das „Doppelpatrozinium" der Kirche. Die beiden Altarwächter Josef und Zacharias sind als Mitglieder der Anna-Maria-Sippe zu verstehen. Es kann auch eine Namensbeziehung zum Stifter der Kirche, Baron Josef Ferdinand und dessen Vater Johann Zacharias hergestellt werden. Bedingt durch den Standort vor den Fenstern kommt das Licht schräg von hinten, so dass es dem Beter bzw. dem Kirchenbetrachter schwer fällt ihre Gesichtszüge zu erkennen.

Das Bild der Mutter Anna "im Auszug" könnte in seiner Art auf einen Nazarener zurückgehen. Im Rahmen der Generalsanierung, insbesondere der dazugehörenden Befunduntersuchung stellte man fest, dass das bisherige Hochaltarbild des Hl. Sebastian eine mäßige Kopie aus dem Jahre 1906, des Originals von dem Italienischen Malers Giovanni Antonio Bazzi, genannt Soduma (wegen seinen Laster- und ausschweifenden Lebens) ist. Ursprünglich kam ein so genannter Wechselaltar zum Vorschein, bestehend aus einem Herz-Jesu Bild rechts und links beflügelte Engel, darüber Gott Vater. In Übereinkunft mit dem B.L.f.D. wählte man diese Urform wieder als jetzige. Entsprechend des Kirchenjahres wird auf dem Absatz ähnlich einer Altarmensa die dazupassende Figur bzw. Plastik situiert, z. B. Regelsonntag im Jahreskreis, das Opferlamm, bzw. das Buch mit sieben Siegeln, in der Osterzeit der Auferstandene, in den Marientagen die Marienstatue, an den Patrozinien die Hl. Anna, bzw. der Hl. Sebastian usw. Um die Mutter Anna „Sippe" vollständig dokumentieren zu können zum Annafest 2009, wird die Figuren- bzw. Bildergruppe ergänzt, durch die Hl. Elisabeth, quasi der Mutter Maria und Frau des Hl. Zacharias sowie Mutter des Täufers und die Figur des Hl. Joachim, Ehemann der Mutter Anna und Großvater unseres Herrn Jesus Christus.
Seitenaltäre
Wie der Hochaltar weisen auch sie geringe Merkmale des Klassizismus auf, wenn gleich die Elemente des Rokoko bestimmend sind. Die Altäre sind einheitlich und symmetrisch konstruiert. Aus der thematischen Gestaltung der Auszüge möchte man allerdings den Schluss ziehen, dass die Seitenaltäre ursprünglich andere Patrone hatten. Dies beweist die Tatsache, dass bei der Innenrenovierung 1959 das rechte Altarbild ausgetauscht wurde. Das ursprüngliche Marienbild, das damals als nicht mehr reparabel galt, ersetzte man damals durch das Bild des Erzengels Michael, ein Bild, das auf der Empore über der Sakristei gelagert war. Dieses Bild wurde von einer Kunststudentin als Abschlussarbeit fachmännisch restauriert. Es stellt Maria mit Jesus und im Hintergrund dessen Großcousin früher „Großvetter" „Johannes den Täufer" gleichaltrig dar. Gleichzeitig wurden 1959 die jeweiligen rechten Altarwächter vertauscht. Im Zuge der letzten Instandsetzung 1981/82 kamen diese rechten Altarwächter Dolores und Wendelin wieder an ihre ursprünglichen Standorte zurück.
Linker Seitenaltar
Das Altarbild zeigt die Heilige Familie. Es ist ein sehr gelungenes Werk eines unbekannten Meisters. Ähnliche Darstellungen der Heiligen Familie finden wir in Reichenbach und Obertrübenbach. Der Schmerzensmann, eine Variante des Wiesheilands, auch Jesus an der Geißelsäule genannt, ist der linke Altarwächter. Dies ist sehr ungewöhnlich und selten, weil hier Christus zur Randfigur abgestuft wird. Die Schmerzensmutter, auch Mater Dolorosa genannt, stellt den rechten Altarwächter dar. Über dem Altarbild ist das Herz Jesu dargestellt, flankiert von zwei Engeln mit Leidenswerkzeugen.
Rechter Seitenaltar
Das jetzige Abbild zeigt den Erzengel Michael in seiner typischen Art mit dem Flammenschwert als Sieger über das Böse. Durch seine Attribute, besonders des Hermelinumhanges, ist der linke Altarwächter als Hl. Nepomuk zu erkennen. Der rechte Altarwächter ist durch seine Jungenhaftigkeit, den Schäferstab und das Rind als Hl. Wendelin gekennzeichnet. Das Herz Mariens und die Lilienengel über dem Altarbild waren natürlich auf das ursprüngliche Marienbild abgestimmt, bilden demnach mit dem jetzigen Michaels-Bild nicht die vollkommene Einheit.
Kreuzweg
Der jetzige Kreuzweg hängt erst seit 1982, also seit der vorletzten Instandsetzung in der Herzogauer Kirche. Vorher befand er sich in der ehemaligen Schlosskapelle in Voithenberg, die wegen Baufälligkeit abgebrochen wurde. Der ursprüngliche Kreuzweg hatte sehr große Ausmaße. Wegen des äußerst desolaten Zustandes kam eine Restaurierung bzw. Renovierung nicht mehr in Betracht. Er ist jetzt sicher eingelagert. Zwischenzeitlich begnügte man sich mit einer äußerst dürftigen Art von einem Kreuzweg, nämlich mit auf Holzfaserplatten aufgeklebten kopierten Farbbildern. Der jetzige Kreuzweg ist ein koldierter Kupferstich des Augsburger Kupferstechers Zanna, eine hervorragende Arbeit aus der damaligen Zeit. Wenn man annimmt, dass er für die Voithenberger Schlosskapelle angefertigt wurde, kann man seine Entstehungszeit auf 1830/1840 festlegen. Kreuzwege mit Kupferstichen sind jedenfalls wesentlich seltener als die übliche Form in gemalter Art. Der jetzige Kreuzweg harmoniert recht gut mit der bestehenden Inneneinrichtung.
Das Gestühl
Das Gestühl hat sich aus der Erbauungszeit erhalten und weist die typischen Wangenprofilierungen auf. Leider wurde diese handwerklich hervorragende Arbeit im Zuge der Innenrenovierung 1959 äußerst geschmälert. - vermutlich wegen Fäulniserscheinungen wurde der untere Teil der Wangen durch neues Weichholz ersetzt. Die typische Art der damaligen Beschriftung ist noch gut erhalten, ebenso die reizvoll bemalten Blechtafeln mit den ursprünglichen Namen ehemaliger Herzogauer Bürger.
Der Bodenbelag
Der Belag aus Solnhofener Platten (sog. deutscher Marmor) ist bis auf wenige Flächen ebenfalls noch gut erhalten. Erwähnenswert sind zwei Kreuzmarkierungen in den Platten vor der halbrunden Nische, die vermutlich auf eine Bestattung von Geistlichen hinweisen.
Die Kirchenglocken
Ursprünglich hingen zwei Glocken im achteckigen Dachreiter der Kirche, deren Klänge über mehr als 150 Jahre weit hörbar zu Gebet, Andacht oder Hl. Messe einluden. Die größere 228 Pfund schwer, lieferte Johann Sylvius Kleeblatt aus Amberg um 171 fl. (fl = Florin = Gulden) und wurde auf die Namen St. Josef, St. Anna und St. Sabina geweiht. Die kleinere, 109 Pfund schwer lieferte Johann Florido von Straubing um 81 fl. 45 kr. Sie trägt den Namen von St. Franziskus. Beide wurden am 19. Oktober 1789 in der "Kathedrale" zu Regensburg geweiht. Gegossen wurde die größere Glocke 1773, die kleinere1789. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurden die beiden Glocken eingezogen und zu Kriegsmaterial eingegossen. Damit ereilte sie das Schicksal vieler anderer Glocken im Lande. Zu den verbliebenen Sterbeglöckchen aus der Friedhofskapelle erhielt Herzogau im Jahre 1949 zwei neue Glocken von der Firma Gebhard in Kempten. Die Sebastianglocke mit dem Ton "e" und einem Gewicht von 280 Pfund mit der Inschrift: " Sankt Sebastian, bitte für uns!", sowie die Floriansglocke mit dem Ton "a" und einem Gewicht von 120 Pfund mit der Inschrift: "Sankt Florian, bitte für uns!" Sie wurden vom damaligen Benefiziaten Johann B. Tausendpfund geweiht. An Allerheiligen 1949 riefen die neuen Glocken die Bewohner von Herzogau und Lengau nach Jahren der Entbehrung wieder zum ersten Male zur hl. Messe, aber auch zu Andacht und Gebet.

Anmerkung: Der langjährige Kirchenpfleger Xaver Lang (Heislewa-Veri) berichtete 1987, er wisse noch gut, wie er und der Hofbauan-Max (Max Tischner) am Tag vor Allerheiligen die Glocke ausprobierten, ob sie auch funktionierten. Er selbst habe die mittlere (120 Pfund) auf dem Buckel in den Glockenstuhl hinaufgetragen!
Die innere Farbgebung
Im Zuge der Generalsanierung 2005 bis 2008 wurde durch eine Befunduntersuchung der kompletten Raumschale auch der der Altarmarmorierungen im Urzustand festgestellt. In Abstimmung der B.L.f.D. und dem Bischöflichen Baureferat entschied sich die Kirchenverwaltung für die zwar kostspieligere und bessere, aber authentischere Lösung der ursprünglichen und jetzigen Farbgebung.

Zwei „Minidetails"
Im Laufe der Restaurierung des rechten Durchgangsbogens neben dem Hochaltar konnte eine Briefmarkengroße Darstellung eines Heiligen freigelegt werden. Als Gegenstück verewigte der Restaurator im linken Bogen in der Leibung „Benedikt XVI", der in diesem Jahr zum Papst gewählt wurde.
Würdigung
Durch die Generalsanierung 2005 bis 2008 betreut durch das erfahrene Architekturbüro Sigi Wild in Furth im Wald, das harmonische Miteinander des B.L.f.D. vertreten durch Oberkonservator Dr. Gieß, das Diözesanbaureferat, vertreten durch den Diözesanarchitekten Ulrich Eschbach. Die untere Denkmalschutzbehörde, vertreten durch das Landratsamt Cham und den Bauherren die Kirchenverwaltung Herzogau, vertreten durch H. H. Stadtpfarrer Häupl und Kirchenpfleger Hans Peter Wagner wurde ein Kleinod des ostbayerischen Rokoko hervorragend restauriert. „Die relative Reinheit" des Rokokostils mit geringen Klassizismuselemten konnte durch die Fa. Preis & Preis, vertreten durch den Kirchenmaler und Restaurator Karl Simeth wirkungsvoll kunsthistorisch umgesetzt werden. Ein kleines Dorfkirchlein, gerade zu geeignet für Hochzeiten hat wieder seine gesamte Aussagekraft in Baustil, Kunstgeschichte, Kunsthandwerk und Malerei gewonnen.
Friedhof mit Kapelle
Der Friedhof mit Kapelle, bzw. Aussegnungshalle wurde mit der Errichtung des Kurat-Benefiziums am 31.10.1921 genehmigt. Er ist einer der schönsten Bergfriedhöfe unserer Gegend mit fast durchwegs Holz- und Schmiedeeisenkreuzen. In der "Gruft" unter, bzw. neben der Kapelle ruhen 6 sehr jung verstorbene Kinder der Familie Voithenberg (siehe Tafeln an den Säulen). Rechts neben der Kapelle 3 schlichte Grabstätten der Fam. v. Aufseß ( Familie der Baronin Mathilde). Letzte Renovierung der Kapelle1981/82 , der Friedhofsmauer 1986.